Handlettering lernen - Richtig beginnen

Handlettering lernen - Richtig beginnen

Das Handlettering ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Das Netz ist mittlerweile voll von beeindruckenden Kunstwerken mit schönen Handschriften. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen diese Kunst lernen wollen. Zudem macht Handlettering auch noch Spaß und kann äußerst entspannend sein.

Wenn du diesen Guide in Händen hältst, dann bist du vermutlich sowieso schon vom Handlettering überzeugt und möchtest mehr darüber lernen. Die Frage, die sich wohl alle Lettering-Anfänger zu Beginn stellen ist: Wie fange ich am besten damit an und was brauche ich dazu? Handlettering ist ein sehr weites Feld mit vielen Möglichkeiten, gerade das macht es ja so interessant und abwechslungsreich. In diesem Anfänger-Guide erfährst du alles, was du wissen musst, um erfolgreich mit dem Lettering zu beginnen.

 

Mit diesem Handlettering Guide erhältst du

  • eine allgemeine Erklärung, was Lettering eigentlich genau ist und wofür du es anwenden kannst
  • eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Lettering
  • einen Überblick über Werkzeuge und Materialien, die du für den Anfang benötigst
  • Erklärungen, wie du die grundlegenden Lettering-Techniken anwendest
  • ein paar nützliche Tipps und Tricks

 

Was genau ist eigentlich Handlettering?

Unter Handlettering oder einfach nur Lettering versteht man kunstvolles schreiben oder die Kunst des Buchstaben-Zeichnens. Beide Begriffe leiten sich vom englischen Wort letter (der Buchstabe) ab. Wer jetzt angesichts seiner eher mäßig schönen Handschrift schon Schweißausbrüche bekommt, der kann ganz entspannt durchatmen. Handlettering hat nämlich eher wenig mit deiner Handschrift zu tun. Vielmehr wird jeder einzelne Buchstabe gezeichnet und kunstvoll gestaltet. Am Ende soll sich aus den einzelnen Buchstaben ein stilvolles Arrangement ergeben. Botschaften, Lebensweisheiten oder motivierende Zitate lassen sich so in ein eindrucksvolles Kunstwerk verpacken.

Ein weiterer positiver Aspekt am Lettering ist, dass du kein Künstler sein musst, um ein wirklich schönes Arrangement zu kreieren. Jeder kann es lernen. Alles, was du brauchst, ist ein bisschen Kreativität und ein wenig Übung. Bald schon wirst du immer neue Möglichkeiten finden, schön gestaltete Buchstaben zu Papier zu bringen.

 

Welche Arten von Lettering gibt es?

 

 

Wie bereits erwähnt, sind die Möglichkeiten beim Lettering schier unbegrenzt und du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen. Allerdings solltest du dich zu Anfang dennoch mit den verschiedenen Arten beschäftigen. Deshalb findest du hier Erklärungen zu den vier gängigsten Oberbegriffen der Lettering-Formen.

 

  • Handlettering

Das Handlettering ist die freiste Form in diesem Bereich. Generell gilt hier: erlaubt ist was gefällt. Sobald du Buchstaben von Hand gestaltest, ist das Handlettering. Dabei ist es völlig egal, welchen Schreibstil und welche Materialien du dafür nutzt. Du kannst dafür jede Art von Stift verwenden, von Bleistift über Fineliner bis hin zu Bunt- und Filzstiften. Du kannst natürlich auch verschiedene Stile und Schriften nach Lust und Laune miteinander mischen. Diese Form ist also genau das Richtige für alle kreativen Freigeister.

  • Kalligraphie

Die Kalligraphie ist eigentlich genau das Gegenteil vom Handlettering und bezeichnet die klassische Schönschreibkunst. Diese Kunst wird schon seit Jahrhunderten betrieben und folgt recht starren Regeln. Für die klassische Kalligraphie benötigst du Feder und Tusche. Dabei geht es vor allem um sehr genaues Arbeiten. Aus diesem Grund erfordert diese Art des Schönschreibens auch am meisten Übung.

  • Brushlettering

Die meisten Menschen, die sich mit Lettering beschäftigen, sind auch mit dem Brushlettering vertraut. Du kannst dafür einen normalen Pinsel nutzen oder dir extra dafür angefertigte Pinselstifte, auch Brush Pens genannt, besorgen. Durch verschiedene Drucktechniken beim Schreiben entsteht der typische Kalligraphie-Effekt mit dickeren und dünneren Linien. Grundsätzlich gilt hier die Regel, dass alle Aufwärtsstriche mit wenig Druck (=dünne Linie) und alle Abwärtsstriche mit viel Druck (=dicke Linie) ausgeführt werden. Mit ein paar einfachen Anfängerübungen hast du im Normalfall den Dreh schnell raus und kannst damit sehr interessante Effekte erzielen.

  • Faux Calligraphy

Die Bezeichnung Faux Calligraphy heißt übersetzt falsche Kalligraphie und genau darum geht es im Grunde auch. Hier versuchst du nämlich mit einem normalen Stift (meist Fineliner) einen Effekt zu erzielen, als würdest du mit einer Feder oder einem Brush Pen schreiben. Du schreibst also ganz normal deine Buchstaben, machst aber alle Abwärtsstriche dicker, indem du beispielsweise eine doppelte Linie ziehst und diese dann mit Farbe füllst. Du kannst die breiteren Linien auch sehr gut mit Mustern füllen, anstatt sie einfach nur auszumalen.

 

Voraussetzungen zum Handlettering lernen

 

Wie du dir jetzt vielleicht schon denken kannst, benötigst du verschiedene Materialien, je nachdem, für welche Art von Lettering du dich entscheidest. Wenn du erstmal ein paar Erfahrungen gesammelt hast, wirst du vermutlich sowieso verschiedene Lettering-Varianten ausprobieren wollen. Deshalb findest du hier erstmal wirklich nur die Dinge, die du für den Anfang unbedingt benötigst.

Das richtige Papier:

Wer noch nie gelettert hat, der ist vermutlich der Meinung, dass Papier eben Papier ist und, dass es völlig egal ist, welches man verwendet. Schon bald wirst du allerdings herausfinden, dass es durchaus Unterschiede gibt. Im Grunde ist es beim Lettering immer besser, möglichst feines Papier zu nutzen. Besonders beim Brush Lettering solltest du darauf achten, denn ist das Papier zu rau, kann es passieren, dass deine Brush Pens auf die Dauer kaputt gehen. Abgesehen davon, wird auch das Ergebnis weniger gut.

Ein weicher Bleistift

Einen Bleistift kannst du bei allen deinen Lettering-Kunstwerken gut gebrauchen. Du kannst damit Hilfslinien zeichnen oder auch vorschreiben. Am besten sollte es ein weicher Bleistift im Härtegrad 2B sein, damit du ihn im Anschluss auch leicht wieder komplett wegradieren kannst. Dennoch solltest du darauf achten, mit deinem Bleistift nicht zu stark aufzudrücken.
Verschiedene Fineliner von Belmique
Um mit dem Handlettering starten zu können, solltest du dir auf jeden Fall Fineliner in verschiedenen Farben anschaffen. Auch mit verschiedenen Stiftstärken kannst du tolle Effekte erzielen. Du solltest darauf achten, dass deine Fineliner wasserfest und lichtecht sind und schnell trocknen, ansonsten kann es passieren, dass du sie verwischst, wenn du mit der Hand darüber fährst. Unsere Fineliner erfüllen genau diese Zwecke.

Belmique Brush Pens


Wenn du auch Brush Lettering betreiben willst, benötigst du natürlich auch ein paar gute Brush Pens, die gut für Anfänger geeignet sind. Dabei musst du dich entscheiden, ob du Stifte mit einer großen, einer mittleren oder einer kleinen Spitze bevorzugst und auch, ob diese eher hart oder weich sein soll. Für Anfänger würde ich eine eher große und weiche Spitze empfehlen, da man damit am besten die Handmuskulatur für das Handlettering trainieren kann und die Technik besser verinnerlichen kann.

Weitere nützliche Produkte


Für Stifte und andere Lettering-Werkzeuge kannst du recht schnell ein halbes Vermögen ausgeben. Tatsächlich ist vieles, was man in den einschlägigen Shops findet, durchaus praktisch und eine nette Ergänzung für dein Sortiment, aber nicht wirklich nötig. Es gibt jedoch noch zwei Dinge, über deren Anschaffung du wirklich nachdenken solltest.


Das erste ist ein Geodreieck oder ein Lineal. Ich würde dir allerdings eher ersteres empfehlen. Da auf dem Geodreieck schon einige Hilfslinien sind, fällt es noch leichter Linien vorzuzeichnen, auf die du dann schreiben kannst. Das zweite Tool, bei dem sich die Anschaffung wirklich lohnt, ist ein Lightpad. Ein Lightpad funktioniert nach demselben Prinzip, das man vielleicht schon von früher kennt, als man ein Blatt Papier an ein Fenster gelegt hat, um etwas abzupausen. Das Lightpad kannst du jedoch einfach flach auf dem Tisch nutzen und kannst so Vorlagen nutzen, ganz ohne dass du dir Hilfslinien auf dein Lettering-Papier zeichnen musst.

Lettering-Techniken und wie du sie anwendest

 

 

  • Handlettering

Wie oben bereits erwähnt, gibt es beim Handlettering eigentlich keine Regeln. Es ist also perfekt dazu geeignet, sich erstmal auszuprobieren und nach Herzenslust drauf los zu schreiben. Am besten beginnst du damit, dir einen Buchstaben auszusuchen und diesen dann in verschiedenen Varianten zu gestalten. Du kannst dafür unterschiedliche Stifte nutzen und sowohl in Schreibschrift als auch in Druckschrift schreiben.

  • Faux Calligraphy

Hier geht es darum, dass du mit einem normalen Stift denselben Effekt erzielst, wie mit einer Feder oder Brush Pens. Am besten gehst du dabei so vor, dass du zunächst deinen Schriftzug ganz normal vorzeichnest du dabei aber ausreichend Platz zwischen den Buchstaben oder auch innerhalb der Buchstaben lässt (je nachdem, wo du deine zweite Linie setzen möchtest). Nun musst du nämlich immer dort, wo du mit dem Stift nach unten fährst eine zweite parallele Linie zeichnen. Es entsteht also ein Zwischenraum zwischen den beiden Linien, den du nach Belieben füllen kannst. Du kannst ihn entweder ausmalen oder mit Mustern füllen. Du kannst ihn aber auch einfach frei lassen.

Wenn du dich mit der Faux Calligraphy beschäftigt hast, weißt du auch schon über die richtige Brush-Lettering-Technik Bescheid, denn auch hier gehst du nach dem Prinzip der dünnen Aufstriche und der dicken Abstriche vor.

  • Brush Lettering

Bevor du mit Brush Lettering ganze Schriftzüge erstellen kannst, solltest du zunächst ein paar Aufwärmübungen durchführen. Die Aufstriche werden dabei dünn gezeichnet, während die Abstriche dick sind. Das bekommst du hin, indem du den Druck mit dem Pinselstift variierst. Bei den dünnen Aufwärtsstrichen (Upstrokes) übst du wenig Druck aus, während du bei den dicken Abwärtsstrichen (Downstrokes) fester aufdrückst.

Am besten nimmst du dir ein Blatt Papier und beginnst damit, grade und schräge Linien zu zeichnen. Hierbei kannst du mit verschiedenen Druckstärken experimentieren und dünnere und dickere Linien zeichnen.

Im nächsten Schritt solltest du dich darum kümmern, wie du deine Linien miteinander verbinden kannst. Dies erfordert etwas Übung, denn schließlich willst du einen möglichst fließenden Übergang zwischen dicken und dünnen Linien herstellen. Der einzige Tipp, den ich dir dazu tatsächlich geben kann, ist: üben, üben, üben. Bei den meisten Handlettering-Fans klappt das Gestalten dieses Übergangs zunächst nicht so gut. Deine Hand muss sich erst an die Bewegung gewöhnen und die entsprechenden Muskeln müssen trainiert werden, bevor diese feinmotorischen Bewegungsabläufe möglich sind.

Übe, indem du dünne Aufstriche und dicke Abstriche, Ovale, Kreise, Bögen und umgekehrte Bögen zeichnest. Im Netz findest du mittlerweile einiges an Übungsmaterial, das du oft auch einfach ausdrucken kannst. Die Übungsblätter haben in der Regel eine einfache Lineatur, die dir dabei hilft, gleichmäßige Buchstaben zu produzieren. Ich bin mir sicher, dass du mit ein wenig Übung schon bald den Dreh raushast.

Wenn du bemerkst, dass du einfache Linien und Formen inzwischen gut hinbekommst, kannst du dann dazu übergehen, deine ersten einfachen Buchstaben zu schreiben. Besonders leicht lassen sich beispielsweise e, i, m, n und u lettern. Du kannst dann auch anfangen, diese einfachen Buchstaben zu einem ganzen Wort zu verbinden. neun, minimum, aluminium oder menü sind Wörter, die sich so recht einfach schreiben lassen.

  • Bounce Lettering

Das Bounce Lettering ist eine Technik, die du sowohl beim Brush Lettering als auch beim normalen Handlettering anwenden kannst. Du kannst damit einen sehr interessanten Effekt erzielen, bei dem es aussieht, als würden die Buchstaben tanzen. Schriftzüge, die mit Bounce Lettering gestaltet wurden, sehen auf den ersten Blick komplizierter aus, als sie eigentlich sind. Wenn du vorher ein bisschen übst, wirst du es nämlich sehr schnell hinbekommen. Allerdings solltest du vorher schon ein paar Schriften gelettert haben.

Beim Bounce Lettering gibt es nicht nur eine Linie, auf die du schreibst, sondern du schreibst manche Buchstaben weiter oben und andere weiter unten. Am besten ziehst du dir dafür vorher mehrere Hilfslinien, die du auf verschiedenen Höhen ansetzt. Hier solltest du allerdings eher nach dem Grundsatz „weniger ist mehr“ vorgehen, denn sonst wirkt dein Schriftzug schnell zu unruhig. Wichtig ist auch, dass der erste und der letzte Buchstabe auf einer Linie liegen, ansonsten wirkt das ganze Wort nämlich schief.

  • Blending

Im Netz sieht man sie mittlerweile sehr häufig: Schriftzüge mit beeindruckendem Farbverlauf. Vielleicht hast du dich auch schon das ein oder andere Mal gefragt, wie man so etwas am besten hinbekommt. Das Zauberwort für diesen Effekt lautet Blending. Mit dieser Technik kannst du relativ einfach besonders wirkungsvolle Letterings gestalten. Am besten funktioniert sie, wenn du sie mit der Brush Lettering Methode kombinierst. Aber auch bei allen anderen Schriften mit breiteren Buchstaben kannst du die Blending-Methode einsetzen.

Blending bedeutet auf Deutsch nichts anderes als mischen. Es werden also zwei oder mehrere Farben miteinander gemischt und die Übergänge werden dabei fließend verblendet. Auf diese Weise kannst du richtig tolle Farbverläufe schaffen und immer wieder neue Effekte kreieren. Generell benötigst du dafür nichts anderes als einen dünnen Pinsel und Wasser. Einfacher wird das Ganze aber mit einem speziellen Blender-Brush-Pen oder einem Wassertankpinsel. Mit der Zeit wirst du sicher herausfinden, was dir am besten gefällt.

Die drei beliebtesten Blending-Techniken möchte ich dir hier kurz erklären:

  • Vertikales Blending

Wie der Name schon sagt, geht es hier darum, einen vertikalen Farbverlauf zu schaffen. Am besten nutzt du dafür einen Brush Pen in einer helleren Farbe, einen in einer dunkleren und einen farblosen Blending-Stift.

Als erstes schreibst du einen Schriftzug im gewünschten Stil mit der helleren Farbe. Nun stellst du dir vor, dass durch den kompletten Schriftzug eine Querlinie geht und malst bis zu dieser Querlinie mit der dunkleren Farbe nach. Anschließend nimmst du wieder den helleren Stift und malst den Buchstaben noch einmal komplett nach. Wenn du damit bei allen Buchstaben fertig bist, nimmst du dein Blending-Tool zur Hand und verblendest damit die Übergänge. Schon hast du einen interessanten vertikalen Farbverlauf geschaffen.

  • Horizontales Blending

Hier geht es um einen Farbverlauf, der sich nicht über einzelne Buchstaben erstreckt, sondern über ein komplettes Wort. Das Wort beginnt also mit einer bestimmten Farbe und endet mit einer anderen. Du benötigst für diese Technik also zwei verschiedenfarbige Brush Pens, die miteinander mischbar sind und ein bestimmtes Blending-Tool. Bei diesem Blending-Tool handelt es sich um eine Art Halterung, in die man beide Stifte hineinstecken kann, sodass sich die Spitzen berühren. Indem du den unteren Stift drehst, mischt er sich gleichmäßig mit der Farbe des oberen.

Jetzt kannst du deinen Schriftzug ganz normal schreiben. Der Stift schreibt zuerst in der Farbe, mit der er gemischt wurde und gibt dann nach und nach wieder seine ursprüngliche Farbe ab. Je nachdem, wie lang der Schriftzug werden soll, musst du die beiden Stifte länger oder kürzer miteinander mischen. Das Ganze funktioniert auch ohne Blending-Tool, es ist aber eventuell schwieriger, ein so gleichmäßiges Ergebnis zu bekommen.

  • Farben mischen auf Plastikfolie

Falls du kein Blending-Tool zur Hand hast, kannst du alternativ eine Plastikfolie (z. B. eine Klarsichthülle oder Ähnliches) zum Mischen von Farben verwenden. Zusätzlich zur Folie benötigst du noch zwei wasserbasierte Brush Pens. Am besten funktioniert es, wenn du auch wieder eine hellere und eine dunklere Farbe mischst.

Als erstes nimmst du den dunkleren Stift und malst damit auf die Folie. Dann nimmst du den helleren Stift und tauchst die Spitze in die dunklere Farbe, sodass sie sich möglichst gleichmäßig darauf verteilen kann. Jetzt kannst du ganz einfach drauf los schreiben.

 

Schriftarten Lettering und Handlettering

 

Natürlich kannst du am Anfang einfach drauf los lettern, aber irgendwann wird dir das wahrscheinlich nicht mehr genügen und du willst verschiedene Arten von Handschriften lernen. Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen, ist es teilweise wirklich nötig, dass du dir einprägst, wie die verschiedenen Buchstaben in unterschiedlichen Schriftarten aussehen. Generell kannst du dir aber merken, dass für alle geschwungenen Schriften, die Schreibschrift als Grundlage dient. Je nach Stil wird diese dann abgewandelt oder mit weiteren Schnörkeln versehen. Im Internet findest du zahlreiche Handlettering-Alphabet-Vorlagen, die du nutzen kannst, um die Buchstaben entsprechend nachzuzeichnen.

Wenn du Zitate letterst kannst du auch eine tolle Wirkung erzielen, wenn du geschwungene Schriftzüge mit geraden Schriften, die an die Druckschrift erinnern, kombinierst. Allgemein gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie du Abwandlungen von Schriftarten schaffen kannst und so jedes Mal ein komplett anderes Gesamtbild erreichst.

Mit diesen einfachen Tricks kannst du deine Schriften variieren:

  • besonders lang gestreckte Buchstaben schreiben
  • die Buchstaben sehr weit auseinander schreiben
  • kursiv schreiben
  • Serifen zu den Buchstaben hinzufügen
  • Buchstaben unterschiedlich proportionieren

Falls du jetzt schon deine Aufwärmübungen absolviert hast und dir auch schon eine Schriftart ausgesucht hast, aber keine Ahnung hast, was du eigentlich schreiben sollst, kannst du dich auch diesbezüglich im Netz umschauen. Dort findest du zahlreiche inspirierende Sprüche und Zitate, die geradezu zum Lettern einladen.

 

Hilfsmittel, um deine Handletterings zu modifizieren

 

 

Du hast nun also einen kunstvollen Schriftzug kreiert und bist soweit auch zufrieden mit deinem Kunstwerk, aber irgendwie hast du das Gefühl, dass noch etwas fehlt? Dann kannst du mit verschiedenen Elementen eindrucksvolle Ergänzungen schaffen, um deine Komposition zu komplettieren. So kannst du beispielsweise mit Aquarellfarben schöne Hintergründe erschaffen oder mit dekorativen Details dein Handlettering noch besser in Szene setzen. Hier bieten sich Schnörkel, Blumen, Blätter, Pfeile oder Ähnliches an. Auch sogenannte Doodles lassen sich mitunter gut mit Schriftzügen kombinieren. Doodles sind kleine Zeichnungen, die man recht schnell von Hand aufs Papier zeichnet. Es geht dabei nicht um Perfektion, das heißt, dass auch gerne mal die ein oder andere Linie schief sein darf.

Falls du weiße Lackmarker oder Gelstifte zur Verfügung hast, kannst auch damit schnell interessante Effekte erzielen. Dafür musst du dir eine Lichtquelle vorstellen und dementsprechend auf deinem Handlettering weiße Lichtreflexe einzeichnen. So wirkt das Ganze gleich viel plastischer. Auch mit Stiften in metallischen Farben kannst du deine Letterings verschönern und dafür sorgen, dass sie einen edlen Touch bekommen.

 

Dort findest du Inspirationen

 

 

 

Gerade als Handlettering-Anfänger wirst du vermutlich noch viel Inspiration nötig haben. Besonders dann, wenn es um verschiedene Schriftarten geht, kann es nicht schaden, sich einmal anzuschauen, wie andere ihre Letterings gestalten. Gut, dass es im heutigen Computer-Zeitalter nicht an Inspirationen fehlt.

Die wichtigste Inspirationsquelle ist für die meisten Social Media. In den sozialen Netzwerken sind viele begabte Handlettering-Profis unterwegs, die dort regelmäßig ihre Kunstwerke veröffentlichen. Gerade für deine ersten Übungen kannst du diese auch gut als Vorlagen verwenden, bevor du dann deinen eigenen Stil entwickelst. Lass dich aber auf keinen Fall von deren teils wirklich grandiosen Arbeiten einschüchtern, sondern nimm sie als Ansporn, dich ständig weiterzuentwickeln. Schließlich wird es immer irgendwo jemanden geben, der noch besser ist.

Eine weitere Inspirationsquelle, die ich dir empfehlen kann, ist Google Fonts. Hier gibt es eine Schrift-Kategorie, die sich Handwriting nennt. Dort findest du einige tolle Schriften, die du als Vorlage für deine Letterings nutzen kannst. Es ist hier sogar möglich, die Wörter, die du schreiben möchtest, in der Schrift deiner Wahl anzeigen zu lassen.

Die beiden bereits genannten Quellen werden wohl von den meisten Handlettering-Fans gerade am Anfang zu Rate gezogen. Abgesehen davon gibt es allerdings auch viele Online-Kurse zum Thema Handlettering. Diese haben natürlich den Vorteil, dass man meist einen direkten Ansprechpartner hat, dem man Fragen stellen kann. Du kannst aber auch ganz klassisch zum Buch greifen. In Bücherläden und in diversen Online-Shops wird derzeit eine Vielzahl von Büchern angeboten, die dir viel Inspiration für verschiedene Schriften liefern.

 

Wo kann man Handlettering einsetzen?

 

Natürlich macht das Lettern an sich am meisten Spaß, aber sicher willst du danach auch stolz deine Ergebnisse in Händen halten und sie vielleicht auch anderen präsentieren. Die gute Nachricht ist, die Verwendungszwecke für deine Handletterings sind fast genauso vielfältig wie die Lettering-Arten selbst.

Bist du zum Beispiel ein Fan des Bullet-Journalings? Dieser Trend zum selbstgestalteten Notizbuch und Terminkalender verbreitet sich derzeit wie ein Lauffeuer. Mit Handletterings kannst du dein Bullet Journal so richtig aufhübschen und ihm eine ganz persönliche Note geben.

Natürlich kannst du mit deinen Letterings auf Leinwänden und Postern auch deine Wände zuhause verschönern. Du kannst damit aber auch tolle Karten und Briefe gestalten oder Gemälde durch passende Schriftzüge ergänzen.

Lettering funktioniert übrigens nicht nur auf Papier, sondern mit den richtigen Stiften auch auf Stoff, Porzellan oder Schildern. Daraus ergibt sich auch eine Vielzahl von Geschenkideen. Wie wäre es beispielsweise für die Freundin oder den Freund eine Tasse mit einer ganz persönlichen Nachricht zu versehen?

Du siehst also, Handlettering bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten – sowohl bei der Erstellung deiner Meisterwerke als auch bei den Einsatzmöglichkeiten.

 

So kommst du schnell zum ersten Handlettering-Kunstwerk

 

 

 

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und sehr wahrscheinlich werden dir deine ersten Handlettering-Versuche nicht auf Anhieb gelingen. Das ist völlig normal. Damit du aber möglichst schnell deine gewünschten Ergebnisse erzielst, habe ich zum Schluss noch ein paar wichtige Tipps und Tricks für dich parat.

  • Übung macht den Meister!

So banal dieser Tipp auch klingt, ist er doch derjenige, den du auf jeden Fall beherzigen solltest. Selbst wenn du mit deinen ersten Letterings noch gar nicht zufrieden bist und diese am liebsten ganz tief im Papierkorb versenken würdest, bleib am Ball! Handlettering ist, so wie vieles im Leben, vor allem eine Sache der Übung. Hebe daher deine Letterings in einer Mappe auf und stelle von Zeit zu Zeit einen kleinen Vergleich an. Du wirst sehen, dass du nach einem Monat schon signifikant besser bist als am Anfang – und das motiviert ungemein!

  • Abschreiben erlaubt

Was damals in der Schule noch streng verboten war, ist hier ausdrücklich erwünscht. Lernen durch Nachahmung kann gerade zu Beginn sehr effizient sein. Schau dir also die Letterings von anderen an und versuche sie nachzuzeichnen. Mit der Zeit solltest du allerdings deinen eigenen Stil entwickeln und darauf achten, dass du nicht nur bloße Kopien erstellst.

  • Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Ich weiß, dass die Vorarbeiten beim Handlettering (z. B. Hilfslinien ziehen, ausmessen usw.) meist keinen großen Spaß machen. Gerade für Anfänger kann es jedoch äußerst hilfreich sein, so viel wie möglich mit Bleistift vorzuzeichnen und Linien zu ziehen. Es ist in jedem Fall besser, als zum Ende hin zu bemerken, dass dir der Platz für den letzten Buchstaben deines Schriftzuges fehlt – das ist nämlich wirklich sehr ärgerlich.

  • Gib dem inneren Kritiker keine Chance!

Oft geht man ja mit bestimmten Vorstellungen, wie das Ganze am Ende aussehen soll, an sein Lettering heran. Diese Vorstellung wird sich anfangs oft noch nicht wirklich mit dem Endergebnis decken. Stelle also keine zu hohen Ansprüche an dich selbst und bring den inneren Kritiker ausnahmsweise mal zum Schweigen. Wenn du beispielsweise in einer Handlettering-Gruppe bist, solltest du deine Werke auch mal dann teilen, wenn du selbst sie nicht so perfekt findest. Die anderen haben eine objektivere Sichtweise auf dein Kunstwerk und du kannst von ihrem Lob oder Kritik profitieren.

  • Nimm an Lettering-Challenges teil

In den sozialen Medien gibt es immer wieder Challenges, die sich mit dem Thema Handlettering beschäftigen. Besonders häufig gibt es diese auf Instagram. Die Challenges gestalten sich in der Regel so, dass jeden Tag ein bestimmtes Wort oder auch ein Satz vorgegeben, den du dann auf deine persönliche Art und Weise lettern und dann unter einem bestimmten Hashtag teilen sollst. So bekommst du nicht nur genügend Übung, sondern kannst dir auch bei deinen Mitstreitern viele Ideen holen.

  • Schau dir Lettering-Blogs an

Es gibt derzeit unzählige Blogs im Netz, die sich mit Lettering beschäftigen. Ich kann dir nur empfehlen, dich mal in den ein oder anderen ein bisschen einzulesen. Die meisten Autorinnen und Autoren haben, so wie du auch, klein angefangen. So erfährst du, wie andere mit dem Lettering begonnen haben, welche Tipps sie parat haben und welche Techniken sie besonders gern einsetzen.

 

Jetzt weißt du also alles, was du für den Anfang wissen musst, um deine ersten Handletterings zu erstellen. Wie bereits erwähnt, gibt es aber noch so viele Techniken und Schreibweisen für dich zu entdecken, dass du mit diesem eBook noch lange nicht am Ende deiner Lettering-Reise angekommen bist. Vor dir liegen also noch viele entspannende und vergnügliche Handlettering-Abende. Ich wünsche dir jetzt erstmal viel Spaß beim Ausprobieren und beim „dich selbst entdecken“.